Wir stellen vor…
Friedhof- und Pfarrhofpflege
Es heisst, ein Friedhof löse bei manchen mulmige Gefühle aus. Vielleicht, weil man die Gedanken an den Tod lieber verdrängen als sich damit auseinandersetzten will?
Das Wort Friedhof kommt von „Umfriedung“, also von Umzäunung, Abgrenzung. Die Friedhofmauer bietet einen geschützten Raum des Gedenkens, für Trauer, Einkehr und Gebet. Unser Friedhof rund um die Kirche ist ein wirklich schöner, friedlicher, würdevoller und gepflegter Ort. Ein Ort der Ruhe. Und ein Ort der Begegnung – sowohl mit den Verstorbenen als auch mit vielen Besuchern der geweihten Stätte. Markus Truniger kann von vielen solchen Begegnungen erzählen. Seit knapp 20 Jahren ist er besorgt für Ordnung rund um Kirche und Pfarrhof, mäht Rasen im Friedhof, schneidet Sträucher, entsorgt Grünabfall und sonstiges, kämpft mit Unkraut, hält Wege und Plätze sauber und kümmert sich auch mal um ein verwaistes Grab. Man spürt, der Friedhof ist ihm vertraut. Die Gespräche mit den Menschen bewegen und bereichern ihn und sie, bereiten gegenseitig Freude. Als eingeborener Ramser kennt er die meisten der Verstorbenen und ihre Geschichten, die oft zum Gesprächsthema mit Friedhofbesuchern werden und bei so manchem „Wosch no“ Erinnerungen aufleben lassen. Den Wandel der Zeit, sowie den Wandel der einzelnen Menschen mitzuerleben, lässt Markus oft auch über sein eigenes Leben nachdenken. „Wie wird es bei mir einmal sein? Was geschieht wohl mit mir?“ Mit dem Tod ist er seit seiner Schulzeit vertraut, als er jeweils als Kreuzträger den Leichenzug mit Ross und Wagen vom Zuhause des Verstorbenen zum Friedhof begleiten durfte. Ein eindrückliches, vielsagendes Ritual, das leider dem Zeitgeist gewichen ist. Auch wenn sich vieles verändert hat, so ist es doch sehr erfreulich, dass unsere Verstorbenen auf unserem Friedhof noch immer viel Besuch von Menschen haben. Was bezeugt, dass die Gemeinschaft mit dem Tod nicht beendet ist, sondern wir verbunden bleiben und weiterhin für einander besorgt sind: Die einen hier auf Erden, indem sie den Friedhof oder die Gräber pflegen und für die Verstorbenen beten, die anderen, so hoffen wir, vom Himmel aus als Fürbitter für uns.
Markus Truniger „chlütteret“ gerne und liebt Gartenarbeit. Er sieht seine Aufgabe nicht als Job, vielmehr als Dienst an der Gemeinschaft. Das gute Miteinander aller Verantwortlichen, das sich gegenseitig unterstützen und mitdenken erleichtern ihm die Arbeit. Belastend ist höchstens, wenn das Wetter nicht mitspielt, wenn er Zeit hätte, was leider dieses Jahr oft der Fall war. Und wenn im Grünabfall Plastik drin ist oder Fremde ihren Abfall im Friedhof entsorgen…
Wir danken dir, Markus, ganz herzlich für all deinen Einsatz und deine Sorge, dass alles so gepflegt und ordentlich ist und, wie du selber sagst, „eine Gattung macht“.
Für die Kirchgemeinde: Ruth Neidhart