Gedankensplitter – Christi Himmelfahrt

«(…), was steht ihr da und schaut zum Himmel empor?» (Apg 1,11)

Christi Himmelfahrt, ein Fest «dazwischen». Wir feiern es vierzig Tage nach Ostern und zehn Tage vor Pfingsten. Die Bibel beschreibt Jesus nach Ostern als aktiv: er begegnet, deutet, verteilt Aufgaben, erzählt vom dem, was kommen wird, er segnet und vieles mehr. Und schliesslich, wird er in den Himmel aufgenommen. Jesus hat sozusagen seinen Auftrag erfüllt. Und nun?

In der Apostelgeschichte (1,10f.) heisst es: «Während sie unverwandt ihm nach zum Himmel emporschauten, siehe, da standen zwei Männer in weissen Gewändern bei ihnen und sagten: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und schaut zum Himmel empor? (...)»

Auf mich wirkt dieser Satz der beiden Männer, wie eine Aufforderung: «Was schaut ihr dem Vergangenen nach, habt ihr nichts Wichtigeres jetzt zu tun, nämlich das umzusetzen, wozu Jesus euch aufgefordert hat?!» Man kann sagen, nun waren die Jünger dran, ihren Sendungsauftrag von Jesus zu erfüllen. Diese Aufgabe der Jüngerschar damals ist auch unser Auftrag heute.

Das Altar-Gemälde von Antwerpen bringt meines Erachtens sehr schön zum Ausdruck, worauf es an Christi Himmelfahrt ankommt: das Hauptgeschehen spielt sich nicht «irgendwo oben» ab. Vielmehr geht es darum, dass Gott und Menschen, Himmel und Erde, in Verbindung treten.

Dies gelingt, indem wir in unserem christlichen Sendungsauftrag nicht nur zum Himmel emporschauen, sondern diesen «Himmel erden», in dem wir hinschauen, wo hier auf Erden Handlungsbedarf und Not herrscht. So wird Jesus selbst, durch unser christliches Handeln gemäss seiner Botschaft der Nächstenliebe, für uns Menschen zum Himmel auf Erden. Möge uns das auch heute, hier in Schaffhausen, immer wieder aufs Neue gelingen.

Diana Schneider, Theologin

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Quelle: Pixabay