Gedankensplitter – Ein Vorgeschmack auf die Ewigkeit
«Wir sind, was wir essen», war der einprägsame Satz auf einer Werbetafel, die vor einigen Jahren meine Aufmerksamkeit erregte. Mir kam in den Sinn, dass diese Wahrheit uns allen, Erstkommunikanten und älteren Kommunikanten gleichermassen, helfen könnte, unser Verständnis des Sakraments der Heiligen Eucharistie zu vertiefen. Diese Aussage wird Ludwig Feuerbach zugeschrieben, einem deutschen Philosophen aus dem 19. Jahrhundert. Er war der Auffassung, dass sich die Essgewohnheiten eines Menschen auf seine Eigenschaften und seine Persönlichkeit auswirken. Was wir essen, beeinflusst also unsere individuelle Gesundheit und damit auch die der Gemeinschaft, in der wir leben.
Die Heilige Eucharistie betrifft in der Tat den Einzelnen in einer Gemeinschaft der Liebe. Sie ist das zweite Sakrament der Aufnahme in die christliche Gemeinschaft (zusammen mit der Taufe und der Firmung). Obwohl die katholischen Kinder bei der Taufe zum ersten Mal in die Gemeinschaft aufgenommen werden, ist es die Erste Kommunion, bei der sie sich bewusst auf den Weg des Glaubens und der Liebe zu Christus begeben. Durch diese Sakramente der Initiation werden wir zu vollwertigen Mitgliedern der Kirche, des Leibes Christi.
In diesem Abendmahl werden Himmel und Erde eins: Wir werden eins mit Gott; die Heiligen im Himmel und die Gläubigen auf der Erde treffen sich am Tisch Gottes. Ein so grosses Geheimnis! Die heilige Kommunion oder die heilige Eucharistie ist der Leib, das Blut, die Seele und die Gottheit Christi, die in dem geweihten Brot und Wein (die nun zum Leib und Blut Christi geworden sind) auf dem Altar wirklich gegenwärtig sind. Sie nährt sowohl die Seele als auch den Leib. In der Eucharistie haben wir Gemeinschaft mit Christus, unserem Gott, indem wir seinen Leib essen und sein Blut trinken. Er ist das lebendige Brot, das vom Himmel kam und die Quelle des ewigen Lebens ist (Joh. 6, 51-56). In dem Masse, wie wir Christus ähnlicher werden, ziehen wir alle seine Tugenden der Liebe, der Gerechtigkeit, der Klugheit und der Tapferkeit an.
In unseren Breitengraden tragen die Erstkommunikanten an ihrem grossen Tag weisse Gewänder, die für Reinheit stehen und den Anlass würdigen, bei dem sie mit Christus zusammen feiern. So gratulieren wir unseren Erstkommunikanten und beten mit ihnen, dass ihr erster Vorgeschmack auf die Ewigkeit ihnen und unserer Welt dauerhafte Freude, Frieden, Heilung und Liebe bringen wird.
Anthony Okafor, Vikar