Gedankensplitter - Frühlingserwachen?
Liebe Leserinnen, liebe Leser
Sicher haben Sie es auch bemerkt: Die Tage werden wieder länger. Die Sonne wärmt uns draussen schon kräftig. Der Winter ist vorbei und erste Blumen in Form von Winterling, Schneeglöckchen, Krokus und Gänseblümchen begrüssen den Frühling. Auch die Osterglocken und Tulpen treiben ihre Stängel schon kräftig aus dem Boden.
Ja, der meteorologische Frühling hat am 1. März begonnen. Wir dürfen viele schöne Momente geniessen – und doch, wenn wir Nachrichten hören, die Zeitung lesen, uns im Internet informieren, dann erfahren wir Meldungen über den Klimawandel, dass es immer wärmer wird, dass wir auf eine unbewohnbare Erde zusteuern …
Der Winter hatte auch seine Aussetzer, so dass die Schneemenge um die Weihnachtszeit viel zu gering war. Der Januar war gemäss den Klimatologen eindeutig zu warm. Aber was hat das mit mir zu tun? Die Kampagne der Fastenaktion trägt den Titel «Klimagerechtigkeit – jetzt». Dies bedeutet, dass diejenigen Menschen, welche am wenigsten zu den Treibhausgasen beitragen, am stärksten unter den Folgen des Klimawandels leiden müssen.
Für welche Welt wollen wir verantwortlich sein? Was können wir tun, um die Erderwärmung zu bremsen? Die Impulse im Fastenkalender zeigen uns Möglichkeiten auf. Die Überschriften zu den Fastensonntagen lesen sich wie ein Menü: 1. Gang: Mässigung, 2. Gang: Regionalität, 3. Gang: Teilen, …
Die Schlagworte von Regionalität und Teilen begleiten uns in den aktuellen beiden Wochen. So sind wir aufgerufen, Lebensmittel zu konsumieren, welche möglichst kurze Transportwege absolvieren. Damit tragen wir aktiv zu einer Verbesserung der Klimabilanz bei.
Teilen gehört seit jeher zu den Ermunterungen in der Fastenzeit. So steht im Kalender: «Hände, die teilen, erzählen von Gott». Teilen basiert darauf, etwas vom eigenen Überfluss abzugeben. Teilen kann aber auch sein, dass im genossenschaftlichen Sinn Fahrzeuge, Geräte und Güter geteilt werden können. Durch die mehrfache Verwendung und Nutzung werden weniger Ressourcen verbraucht und schonen so auch unsere Umwelt.
Es ist richtig: Alles, was wir tun, ist nur ein Tropfen auf einen heissen Stein! Wir dürfen uns dies eingestehen und trotzdem froh und beharrlich unseren Beitrag leisten im Wissen darum, dass viele Tropfen letztlich eine Wirkung entfalten. Lassen Sie sich von den Impulsen zur Kampagne ermuntern. In unseren Kirchen finden Sie die Fastenagenda zum Mitnehmen ausgelegt. Sie können sich aber auch im Internet unter sehen-und-handeln.ch weiter informieren. Ich wünsche Ihnen viele kleine Erfolgserlebnisse in der Fastenzeit.
Hans Hug