GEDANKENSPLITTER: Weihnachts-Sehnsucht
Aus meinen Kindertagen habe ich die frohe Erwartung während des Advents und auf Weihnachten hin in guter Erinnerung: Was kommt wohl hinter dem nächsten Türchen des Adventskalenders zum Vorschein? Wann backt Mutter die ersten Weihnachts-Guetzli? Wann spazieren wir nach Sursee, um die Weihnachtsbeleuchtung im Städtli anzuschauen? Und wann werden in unserem Quartier die Christbäume verkauft?
Und dann am Heiligen Abend die grosse Spannung, bis wir Kinder die Stube betreten durften und den geschmückten Christbaum samt brennenden Kerzen zum ersten Mal sahen. Selbstverständlich gehörten auch die Päckli auf dem Stubentisch zum besonderen Ambiente, das unsere Augen zum Strahlen brachte.
Die Krippe unter dem Christbaum und die Weihnachtslieder, die wir sangen oder auf einem Instrument spielten, machten klar, was der Grund dieses Festes ist.
Und heute? Ich freue mich immer noch, wenn im Advent jeden Tag ein neuer Stern am Wohnungsfenster seinen Platz findet – angefangen am ersten Adventssonntag, auch wenn der nicht auf den 1. Dezember fällt.
Ebenso freue ich mich auf die Weihnachtsdekoration, die ab dem Heiligen Abend unsere Kirchen schmückt. Und natürlich auf die Advents- und Weihnachtslieder, die wir in der Kirche eben nicht das ganze Jahr hindurch singen.
Die Weihnachts-Sehnsucht ist für mich eine frohe Angelegenheit und hat viel mit der Hoffnung zu tun: Die Hoffnung, dass nicht Gewalt und Machtmissbrauch das letzte Wort haben, sondern das Leben des Kindes in der Krippe in seiner ganzen Einfachheit und Verletzlichkeit.
Davon erzählt das Weihnachtslied schlechthin: Stille Nacht, heilige Nacht. Ich beende dieses Lied gerne mit dem letzten Satz in der Urfassung: Christ, der Retter, ist da!
Ich wünsche allen in den nächsten Wochen frohe Erwartungen und einige erfüllte Sehnsüchte!
Gesegnete Weihnachten!
Pius Troxler, Pastoralraumpfarrer