Gedankensplitter – Wege entstehen dadurch, dass wir sie gehen
Sind Sie auch schon vom Weg abgekommen und haben dann festgestellt, dass dieser Weg eigentlich auch ganz schön ist oder sogar noch mehr landschaftliche Erlebnisse bietet als der vorgesehene – gewohnte Weg?
Oder wie haben Sie es mit befolgen von Karten und Wegweisern? Vielleicht gehören Sie zu dem Typ Wanderer, der gerne einmal einen ausgeschriebenen Weg abkürzt, um schneller am Ziel zu sein?
Ich persönlich habe es auf Wanderungen in den Berge gerne, wenn Wege ausgeschildert sind und ich mit einer gewissen Sicherheit mein Ziel erreiche. Wenn auf einigen Wegweisern sogar noch Zeitangaben vermerkt sind, kann ich meine Wanderung gut organisieren und den Weg zur nächsten Alpwirtschaft bereits einplanen, wo ich mich verpflegen kann. Auf der anderen Seite geniesse ich es zum Beispiel, in einer Stadt einfach drauflos zu laufen und die Umgebung zu erkunden. Oft entdecke ich dadurch architektonisch beeindruckende Häuser, einladende Gaststätten und schicke Lädchen. Das steckt mich dann regelrecht an, sodass ich dann die Zeit vergesse und ziellos durch die Gegend laufe und buchstäblich vom Weg abkomme.
Im wörtlichen Sinne kann der Weg als physischer Pfad oder Route betrachtet werden, den wir nehmen, um von einem Ort zum anderen zu gelangen. Wege können auch sinnbildlich unser Leben aufzeichnen. Wir schlagen Wege ein, um unser persönliches Lebensziel zu erreichen. Es geht darum, dass wir uns auf den Weg machen, um etwas Neues zu entdecken, um uns selbst besser kennenzulernen, neue Erfahrungen zu machen und uns weiterzuentwickeln.
Diese Fragen beschäftigen mich in diesem Gedankensplitter. Die Zitate berühmter Philosophen «der Weg ist das Ziel» von Konfuzius oder «Wege entstehen dadurch, dass man sie geht» von Franz Kafka zeigen, dass sich schon früher Menschen auf den Weg gemacht haben, um die Bedeutung näher zu ergründen.
Wege können uns zu neuen Orten und Erfahrungen führen. Unsere Entscheidungen im Leben, haben immer auch Auswirkungen auf unseren Weg, den wir eingeschlagen haben. Bei einem Abzweiger müssen wir uns entscheiden, welchen Weg wir nehmen möchten. Es kann durchaus auch sein, dass wir in eine Sackgasse geraten, wo wir wieder umkehren müssen. Auch das ist nicht schlimm, denn die Erfahrungen, die wir daraus lernen, können sehr wichtig sein für unseren zukünftigen Lebensweg.
Letztendlich sind Wege ein Symbol für den Fortschritt und die Entwicklung, sowohl auf physischer als auch auf emotionaler Ebene. Sehr wichtig scheint mir, dass wir unsere Wege, die wir gehen geniessen und aus den Erfahrungen lernen.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen immer wieder interessante Wege und spannende Wegbegleiter. Wie Franz Kafka sagte, «Wege entstehen dadurch, dass wir sie gehen».
Susanne Stamm, Sozialberatung