GEDANKENSPLITTER
Brich den Hungrigen dein Brot
Brich den Hungrigen dein Brot! Die Liturgiegruppe St. Maria hat dieses Lied bei KG 598 für die Fastenzeit ausgewählt. Der Liedtext stammt von Martin Jentzsch (1951), die Melodie von Gerhard Häussler (1953). Einen biblischen Bezug finden wir bei Jesaja 58,7 und Johannes 6,35. In der Vertonung von J.S. Bach erklang die entsprechende Kantate BWV 39 im Rahmen «unseres» Bachfestgottesdienstes im Jahr 2022. Zu Beginn steht die Aufforderung, das Brot mit den Notleidenden zu teilen, ihnen Unterkunft zu gewähren und Trost zu spenden. Anschliessend folgt im Lied der Bezug auf Jesus Christus, der sich uns im Brot schenkt und uns («den Sündern wie den Frommen») einen Platz an seinem Tisch verheisst.
Den «Hunger, der quält» kennen die wenigsten von uns aus eigener Erfahrung. Es ist vielmehr ein «Hunger, der öffnet», der unsere Wahrnehmung für Leid um uns herum und in der ganzen Welt schärft. Ich wünsche uns gerade jetzt in der Fastenzeit, aber natürlich auch sonst, eine gute Portion «Hunger, der öffnet».
1. Brich den Hungrigen dein Brot. Die im Elend wandern, führe in dein Haus hinein, trag die Last der andern.
2. Brich den Hungrigen dein Brot, du hast’s auch empfangen. Denen, die in Angst und Not, stille Angst und Bangen.
3. Der da ist des Lebens Brot, will sich täglich geben, tritt hinein in unsre Not, wird des Lebens Leben.
4. Dank sei dir, Herr Jesu Christ, dass wir dich noch haben und dass du gekommen bist, Leib und Seel zu laben.
5. Brich uns Hungrigen dein Brot, Sündern wie den Frommen, und hilf, dass an deinen Tisch wir einst alle kommen.
Christoph Honegger, Kirchenmusiker