GEDANKENSPLITTER
Neue Wege finden im neuen Jahr
In der Silvesternacht versammeln sich Familien, Freunde und Gruppen, unterhalten sich und haben Spass, während sie gespannt auf den Countdown und das grosse Feuerwerk warten. Ein Jahr geht zu Ende und ein neues Jahr beginnt. Was für ein aufregender und inspirierender Moment, selbst für diejenigen, die allein feiern, und für jene, die einsam sind.
Für manche ist das alles nur Spass, ein Teil der Weihnachtszeit und eine angemessene Art und Weise, das «alte» Jahr zu beenden und mit Schwung ins «neue» Jahr zu starten! Der Morgen nach Silvester ist zunächst ungewöhnlich ruhig und meditativ, bis später am Tag. Möglicherweise haben wir an diesem Abend zu viel gegessen und getrunken und müssen daher am nächsten Tag aufräumen. Dennoch finden wir uns in den Kirchen zusammen, um an heiligen Messen und Gebeten teilzunehmen. Der göttliche Segen ist für den Neuanfang sicherlich von Vorteil (Numeri 6,23-27).
Für andere ist es einfach eine Tradition, die Familien und Freunde zusammenbringt. Für andere wiederum ist es von grosser Bedeutung, denn es ist ein Plan, der Beginn eines neuen Jahres, in dem Ziele durch entschlossene Aktionen und Wege erreicht werden sollen. Doch welchen Zweck oder welches Ziel das farbenprächtige Erlebnis auch haben mag, für uns ist es wichtig, dass es ein neues Jahr ist! Wir sind glücklich und dankbar!
Doch über all die erleuchteten Himmel, das fröhliche Geschnatter, das nächtliche Treiben und die Liebe, die sich ausbreitet, hinaus ist es ein Ereignis, das neue Anfänge, neue Horizonte, neue Wege, neue Aktionen, ein neues «Wir» einläutet. «Neu» bedeutet ja im Grunde genommen, dass die Herausforderungen des Alten gelöst oder berücksichtigt wurden. Und selbst wenn es noch Raum für Verbesserungen gibt, ist das doch ein wichtiger Schritt nach vorne. Es gibt einen Fortschritt! Die Bewegung geht in eine aufregende neue Richtung – sowohl materiell als auch geistig – in Richtung Zukunft! Dies stimmt überein mit der lateinischen Etymologie des Januars, nämlich Ianuarius, Monat des Janus, des römischen Gottes der Portale, Türen und Tore, des Anfangs und des Endes.
Die faszinierende Darstellung von Janus mit zwei Gesichtern, eines vorn und das andere hinten, ist ein wahrer Blickfang! Was für eine grossartige Möglichkeit, eine persönliche Lehre daraus zu ziehen! Es wäre doch super, wenn wir die Grundsätze der Rückblicke und Ausblicke in einem neuen Jahr anwenden könnten! Dieses Fest ist geprägt von Dankbarkeit für die Vergangenheit und die Gegenwart und von einem hoffnungsvollen Aus- und Durchblick auf eine vielversprechende Zukunft mit Christus, dem König, dem Grund für diese Jahreszeit. Er ist der wahre Anfang und das wahre Ende unseres Lebens, unseres Handelns und unserer Ziele (Offb 1,8), und sein Name ist Emmanuel, was bedeutet: Gott mit uns (Mt 1,23). Welch eine grossartige Nachricht!
Mein Gebet ist es, dass unsere Wege wie helle Sterne vom Friedensfürsten, dem Licht vom Licht, dem wahren Gott vom wahren Gott, dessen Geburt wir noch immer feiern, erleuchtet werden. Mögen auch wir, von seinem Licht erleuchtet, einander die Wege und Pfade zu Frieden, Wohlstand und Positivität zeigen. Und wenn wir uns wieder zum Feiern versammeln, wünsche ich uns, dass es weniger oder keine einsamen Herzen gibt.
Anthony Okafor, Vikar