20 Jahre Priesterweihe von Johannes Mathew

Am Gottesdienst des 3. Januars überraschten Vertreter der Behörden des neue errichteten Pastoralraumes Am See und Rhy unseren Priester Johannes, der am 29.12.2000 in Kerala zum Priester geweiht wurde. Er staunte nicht schlecht, als die Lektorin nach den Mitteilungen eine weitere Mitteilung ankündigte. Diese lautete wie folgt:

«Liebe Anwesende, ich darf Ihnen noch eine ganz besondere Mitteilung machen. Sie betrifft einen wunderbaren Menschen. Er heisst Chapalackadickal. Ninan Chapalackadickal. Sie kennen ihn nicht? – Aber Sie kennen unseren Priester Johannes Mathew?! Beide sind ein und dieselbe Person. – Als eine Gruppe 2019 mit Angehörigen aus den Patoralraumgemeinden eine Pfarreireise nach Indien unternahmen, besuchten wir auch Erzbischof Thomas in Kerala. Im Empfangsraum hing die ganze Wand voll mit Bildern von Priestern, welche das Bistum hervorgebracht hatte. Darunter auch das Bild von Johannes. Zugegeben waren es unsere Kolleginnen und Kollegen aus Ramsen, die damals schon erkannt hatten, dass sich da ein Jubiläum abzeichnete. – Heute nun ist es soweit und wir gratulieren Dir ganz herzlich dazu. Du bist ein wunderbares Geschenk für uns, ein Seelsorger, wie er im Buche steht. Noch nie ist mir ein Mensch begegnet, der so konsequent auf Menschen zugeht, das Verbindende vor das Trennende stellt und einen die Liebe Gottes spüren lässt. Du tust mehr, als Deinen Dienst in Demut und Bescheidenheit zu verrichten, Du lebst Deine Berufung!
Als uns vor sechs Jahren angekündigt wurde, dass unser neuer Priester aus Indien stammen würde, hatte ich zuerst Bedenken und fragte mich, wie unsere – na sagen wir ‘eher konservativ eingestellte’ – Bevölkerung auf einen Geistlichen aus Indien reagieren würde. Meine Zweifel aber waren unbegründet. Dabei hast Du unsere Herzen aber nicht erobert, sondern sie sind Die zugeflogen. Einfach weil Du so bist, wie Du bist. – Und heute glauben wir, dass Dir die Menschen der Region am See und Rhy zumindest zu Deiner zweiten Heimat geworden sind.

Wir haben uns intensiv Gedanken gemacht, wie wir Dir eine Freude machen könnten. Deine Natur wäre es ja, für andere etwas zu tun. Wir aber wollten heute Dir etwas für Dich geben. So bekommst Du das Bild mit der vergrösserten Foto aus Kerala, Deiner ersten Heimat, eine Kerze aus Einsiedeln und einen Korb mit Spezialitäten aus unserer Region, eben Deiner zweiten Heimat. – Nahrung für Körper, Geist und Seele. Dennoch wollen wir etwas für Deine Heimat machen, Das tun wir aber dann, wenn uns Corona nicht mehr so im Griff hat. Thomas Mauchle hat bereits jetzt einen Betrag von 500 Franken aus der Pfarramtskasse der Pastoralraumgemeinden gesprochen, was uns sehr freut. Ausserdem lässt er Dir ebenfalls ganz herzlich gratulieren.

Johannes, wir freuen uns auf eine noch ganz lange Zeit mit Dir. Zum Schluss nun wollen wir Dir nochmals herzlich danken, dass Du bei und mit uns bist. Schon so viele Male hast Du anderen gedankt und uns aufgefordert zu applaudieren. Ich denke, es ist angemessen, wenn wir heute Dir applaudieren. Und weil Du eine besonderer Mensch unter besonderen Menschen bist, würde ich mich freuen, wenn wir für den Applaus aufstehen. Du hast eine Standing Ovation verdient.»

Nachdem der langanhaltende Applaus verklungen war, bedankte sich ein sichtlich gerührter Johannes bei den Anwesenden mit bewegenden Worten und gab den Dank zurück.- Er fühle sich wie in einer Familie grosszügiger Menschen mit guten Herzen gut aufgehoben.

Thomas Burkhardt

Bildlegenden:
Priester Johannes nimmt von Josef Schmid, Präsident Kirchenstand Ramsen den Korb mir lokalen Spezialitäten entgegen.
Johannes mit Kerze und dem Bild, welches im Original nur etwa doppelt so gross wie eine Briefmarke ist.
Ein sichtlich bewegter Johannes dankt den Anwesenden für die Überraschung